Das erste Mal, dass ich von Terra Preta hörte liegt nun sicherlich gut 10 Jahre zurück. Damals war von der Wundererde aus dem Regenwald die Sprache, die Nährstoffe einfach speichern kann und karge Böden in fruchtbare Gärten verwandelt. Mein Interesse war geweckt.
Heute haben viel von euch schon von Terra Preta gehört oder auch ausprobiert. Und falls ihr glaubt, eine Terra Preta ist einfach nur eine Erde, zu der man ein wenig Kohle mischt, dann erfahrt ihr hier noch ein wenig mehr über die Magie der schwarzen Erde.
Für mich fällt eine richtig gute Schwarzerde definitiv in den Bereich der Living Soils, da sie alle Kriterien einer echten lebendigen Erde erfüllt. Es geht dabei nicht darum, möglichst viele verfügbare organische Feststoffdünger und mineralische Komponenten zu mischen, sondern um den natürlichen Kreislauf und Netz aus Mikroorganismen, organischem Input und den Prozessen die daraus, mit Hilfe weiterer Zuschlagstoff, entstehen und ablaufen.
Natürlich unterscheidet sich eine heutige Terra Preta von der, wie sie damals von den indigenen Urvölkern hergestellt wurde. Wichtig sind die biologischen und chemischen Prozesse in der Erde.
In der Terra Preta sorgen der Kompost, die Pflanzenkohle, Tonbruch, Tonminerale und natürliche Mikroorganismen für das perfekte Zusammenspiel, um anspruchsvolle Pflanzen anhaltend zu ernähren und gedeihen zu lassen.
Die Pflanzenkohle ist im Vergleich zu Holzkohle um ein vielfaches poröser und bietet in seinen feinen Strukturen den perfekten Lebensraum für viele Mikroben, außerdem schützt sie pflanzenverfügbare Nährstoffe, aufgrund von Ladungsunterschieden, vor der Auswaschung.
Die Herstellung benötigt Zeit und die richtigen Komponenten, wenn aber alles zusammenpasst, erhält man eine Erde, die vielleicht keine Wunder bewirken kann, die aber jede Pflanze mit hohen Ansprüchen und Nährstoffbedarf rund um versorgt und die Arbeit für den Gärtner reduziert.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass im Herstellungsprozess zur Supererde auf Torf verzichtet werden kann, sowie auf Inputstoffe, wie Blut- oder Knochenmehl, dass das Klima und die Umwelt geschont wird und auch die Ernten die man auf einer Schwarzerde erzielt absolut bedenkenfrei sind, dann spricht alles für die Verwendung eines solchen Substrat, besonders da, wo es um hochwertige Konsumpflanzen geht.
Ich hoffe dieser Einblick, macht verständlich, warum wir auf Terra Preta setzen. Es gibt noch viele Details und Aspekte die hier angesprochen werden können und ganze Bücher und Abhandlungen wurden bereits mit dem Thema Terra Preta gefüllt. Ihr findet also noch viel weitere Informationen, falls Ihr mehr wissen möchtet.
Mein nächster Artikel wird sich mit dem Thema Torf beschäftigen und soll zeigen, warum es so wichtig ist, auf diesen zu verzichten. Aber davor bekommt Ihr noch einen neuen Artikel von Reimo und seinem Versuchsgarten.
Vielen Dank fürs reinlesen und bis zur nächsten Ausgabe.
Tschüssi, Daniel